Brücken schlagen zu Design/Konzept/UX: #dec0de – Frontend User Group Hamburg
31. 05. 2012 by kathyreinecke
Unter dem Motto: „We want to connect Design, Concept and Development – it’s all about frontend. To create awesome experiences we need to understand, to decode each other“ fand gestern Abend die erste #dec0de bei SinnerSchrader statt.
Ca. 40 Entwickler, Designer und Konzepter aus dem Hamburger Raum waren da, um sich bei Bier, Bionade und Knabberzeug über Frontend, Design, Konzept und Usability auszutauschen.Geboren wurde die Idee für diese neue User Group im Rahmen der HH.js. Dort sind nämlich oft nur 2 oder 3 Leute aus dem Design und Konzept dabei – die meisten sind Entwickler. Dabei ist es doch verdammt wichtig über den Tellerrand zu schauen und die anderen zu verstehen.
Warum ist das so wichtig? Warum eine neue User Group? Hierfür möchte ich Veit, einen der drei Organisatoren, zitieren: „Vor ca. 9 Jahren habe ich mich entschieden Medieninformatik zu studieren. Währenddessen habe ich in einer klassischen Werbeagentur gearbeitet und bin dabei mit viel Design-Know-How betankt worden. Als ich mein Diplom in der Tasche hatte, habe ich für ein paar Monate als selbstständiger Webdesigner und -Entwickler gearbeitet. Full-Service aus einer Hand. Kleine Brötchen. Alleine hab ich nicht viel mehr als die Kategorie Homepage für Klempner, Bäcker, Friseur usw. machen können und ich war zu wenig in der Szene drin, um mich auszutauschen und besser zu werden. Solche User Groups wie diese hier gab es damals in Dresden nicht. Ich wollte mich aber weiter entwickeln, größere Projekte machen, mehr ausprobieren, mehr Teamwork und mich spezialisieren. So bin ich vor knapp 5 Jahren als Frontend-Entwickler zu SinnerSchrader gekommen. Ich startete in einem Projekt in der heißen Phase, bei dem Design und Entwicklung Hand in Hand liefen. Fand ich super, ich hab mich gleich pudelwohl gefühlt! Der Zeitdruck zwang uns zur direkten, engen Zusammenarbeit. Es war wahnsinnig produktiv! Mit nem Haufen von Spezialisten kriegt man natürlich einiges mehr hin als die Bäcker-Homepage. Aber wenn die Spezialisten nicht richtig zusammen harmonieren, wird’s auch manchmal kompliziert. Oft genug erlebt: Frontendler: „Was hat sich der Designer denn da ausgedacht? Hat der Papier gefressen?“Designer: „Hilfe, was ist denn mit meinem Design passiert? Da stimmt ja kein Abstand mehr!“
Konzepter: „Oh Gott, von meinem Konzept ist auf der Website ja gar nichts mehr zu spüren! Alter, ist das kompliziert geworden!“
Backendler: „Das können wir nicht.“
Konzepter: „Die können ja gar nix.“
…
Wie geht es besser?
Ein gutes Konzept baut auf den technischen Möglichkeiten von Schnittstellen und Fremddienstleistern auf. Mit dem oft beschränkten Satz an Möglichkeiten gilt es, die beste User Experience heraus zu holen. Dabei müssen die Techniker, die an den Hintergrundprozessen arbeiten, offen für neue Konzept-Ideen sein und querdenken können. Nur so kann man sich aus dem Schema F lösen und innovativ sein. Wenn es Wireframes gibt, ist es nicht die Hauptaufgabe des Designers, diese bunt anzumalen. Ein Designer muss verstehen, was zwischen den grauen Boxen steht. Wie ist die Nutzerführung gedacht, was ist wichtig in den verschiedenen User-Szenarien? Und wenn die Idee steht, lässt sie sich überhaupt umsetzen? Genau diese Denke muss auch der Frontend-Entwickler an den Tag legen. Verstehen, was wichtig ist. Nicht stumpf nachbauen. Auf Performance achten. Hinterfragen und konstruktive Vorschläge bringen, wenn etwas im Design problematisch ist. Oft kann man eine Design- oder Konzept-Idee anders, mit weniger aufwendigen Mitteln umsetzen. Manchmal sogar besser. Leute, die zur #dec0de kommen, sind ein bunter Mix aus Spezialisten und Generalisten. Und ein Mix aus Kreativen und Codern. Wir wollen alle, dass unsere Ideen am Ende unserer Projekte zu sehen sind und beim Nutzer einen Wow-Effekt erzeugen. Dafür müssen wir wie ein Getriebe zusammenarbeiten. Uns gegenseitig verstehen. Das heißt, nicht nur die Arbeit der anderen wertschätzen, sondern verstehen, warum etwas so und so gemacht wurde. Am Ende haben wir doch alle dasselbe Ziel: Eine geile User Experience, wenig Stress beim Bauen und in der Maintenance und so wenige WTFs wie möglich. Ein rundes Gesamtpaket.“ Die Premiere vorgestern bei uns im Haus war ein voller Erfolg! Und in vier Wochen soll es schon weiter gehen. Wir sind gespannt, wo die Reise hingeht. Du willst live dabei sein? Dann melde dich an unter http://www.meetup.com/decode-hh/, am Besten gleich mit einem Talk. Wenn du also ein spannendes Thema in der Schublade hast, dann ist das klasse, denn ohne Vortragende funktioniert eine User Group nicht.