Small guy big stage!

by Gregor Adams

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„whaaaaa…“

schrie ich laut auf und das gesamte Zimmer drehte sich gen meiner selbst.

Was war passiert?

Ich hatte Ende Oktober ein Proposal für die „dotCSS“ geschrieben, ein Versuch meine Ideen und Arbeiten unter die Leute zu bringen.

Ich bin sehr aktiv, wenn es um Frontend Entwicklung geht, vor allem jedoch in Sachen CSS. So kann jeder, der mir auf Twitter oder CodePen folgt, teils mehrmals in der Woche, manchmal sogar täglich faszinierende Experimente bewundern.

Das Proposal

Es war in der Früh, noch schlaftrunken, jedoch schon wieder wach genug, um meiner Sucht gerecht zu werden, öffnete ich mein Macbook und beschloss ein Proposal für einen Lightning talk zu schreiben. Ich hatte 2 Tage davor von der dotCSS gehört, eine Konferenz aus der „dotConferences“ Serie in Frankreich.

Sehr fokussiert auf mein Thema, jedoch ohne große Erwartungen, schrieb ich also mein Proposal. „Funktionalität in CSS“, darum sollte es gehen.

Die Antwort

So saß ich also auf meinem Arbeitsplatz, alle Augen auf mich gerichtet.

„Ich spreche auf der dotCSS.“

ergänzte ich meinen Ausruf, mit einem Grinsen über beide Ohren.

„Das ist eine der grössten Konferenzen für CSS“

Es war Montag abends und schon am kommenden Freitag sollte ich also vor ein paar hundert Leuten über mein Thema sprechen. Ich war aufgeregt, nervös, für den weiteren Abend nicht zu gebrauchen. Zum Glück war es schon nach 18 Uhr, so machte ich mich auf den Heimweg, um mich sofort nach Unterkunft und Reise zu erkundigen.

Da unsere Standortleiter leider beschäftigt waren, verkündete ich die erfreuliche Nachricht per email.

Am nächsten morgen wurde mir mal wieder bewiesen, dass SinnerSchrader seinen Mitarbeitern den Rücken deckt. So kam sofort eine unserer Büroassistentinnen zu mir, um die Reiseabwicklung zu besprechen. SinnerSchrader würde die Kosten übernehmen, mich zu 100% unterstützen. Es sei immer eine Ehre, wenn einer unserer Mitarbeiter eine solche Möglichkeit bekomme, wurde mir verkündet.

Es lief also alles wie am Spieß.

Die Ankunft

Es war Freitag morgens und ich fand mich am Flughafen Charles de Gaulle, Paris wieder. Sehr überrascht stellte ich fest, dass die Anbindung vom Flughafen bis zum Hotel perfekt war. Ich musste nur in den Bus steigen und ca. 400 Meter laufen. „Das schaffe ich auch noch mit meinen 10 Worten französischem Vokabular“, dachte ich mir. Glaubt mir, obwohl ich echt nicht viel französisch kann, hat jedes Wort geholfen.

„Parlez vous anglais?“

Fing ich an, meist gefolgt von einem weiteren französischem Satz untermalt mit wilder Gestik. Schwierig wurde es dann z.b. als ich einen USB-stick kaufen wollte. „Ju Es Bi“ kennt in Frankreich keiner, man muss nach einem „Üh Ehs Beh“ fragen, damit man das bekommt, nach dem man sucht.

„Est-ce que vous avez un clé USB?“

bringt also nur etwas wenn man das dann auch noch richtig ausspricht. Ich hatte es jedoch geschafft, hatte einen USB gekauft, um meine Slides darauf zu kopieren, denn meinen hatte ich am Vorabend nicht gefunden, war im Hotel eingecheckt und machte mich auf den Weg zu Konferenz.

Die Konferenz

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Ich war begeistert als ich vor den Türen des Theaters stand, in dem die Konferenz stattfinden sollte. Es war ein sehr prunkvoll eingerichtetes Theater, ganz in Rot gehalten und verziert mit goldenen Elementen. Ich suchte mir einen Platz und genoss die Ruhe… die Ruhe vor dem Sturm. Es war 13:10 und ich hatte noch 1 Stunde und 50 Minuten Zeit, bis ich Backstage kommen sollte, um meine Sildes zu testen und die letzten Anweisungen zu bekommen.

Um ca 13:15 Uhr war es so weit. Sylvain, der Veranstalter, kam auf die Bühne und begrüsste die Menge. Er bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen und erläuterte seine Absicht, hinter der „dotConferences“ Serie. Darauf folgte dann der erste Talk, von Daniel Glazman, einem Vertreter der „CSS Working Group“ und weiteren.

Um 15:00 ging ich Backstage, wo ich auf einen Bekannten (Tim Pietrusky), den ich auf der JSConf kennengelernt hatte traf. Zusammen warteten wir und unterhielten uns mit den anderen Speakern (dabei Nicolas Gallagher und Hugo Giraudel).

Irgendwann stellte ich fest, dass etwas anders war. Es war nicht das erste Mal, dass ich auf der Bühne stand aber trotzdem… etwas war anders. Ich war nicht nervös… ja aufgeregt, ein wenig aber nicht nervös. OK, ich wusste über was ich reden wollte, hatte den Vortrag ein paar Mal zu Hause laut geübt und pingelig auf ca. 4 Minuten gekürzt.

Nein, ich war alles andere als nervös, ich war mir sicher… sicher in dem Thema meines Talks.

Wir waren 5 Lightning speaker und ich durfte die goldene Mitte füllen. Sylvain kündigte mich an, ich kam auf die Bühne, nahm die Fernbedienung und drehte mich zum Publikum. Warte, zum…? Alles was ich sah war eine schwarze Wand. Es ging also um mich, alle Augen waren auf mich gerichtet.

Ohne grosses Zögern begann ich mit meinem Talk. Die Slides könnt ihr hier finden. Der Talk wurde ausserdem auf Video aufgenommen und ist „hoffentlich bald“ auf YouTube zu finden. Bilder kann man auf Flickr bereits betrachten.

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Nach der Konferenz

Am Abend nach der Konferenz gingen wir alle in die „French beer Factory“ und tranken Bier für 8€/Glas. Es bildeten sich schnell kleine Grüppchen, das Lokal war schnell gefüllt und leider war es eher schwer sich mit anderen Entwicklern zu unterhalten. Trotzdem hatten wir einen schönen Abend und immerhin saß ich an einem Tisch mit 5 davor mir unbekannten, extrem coolen Nerds. Ich kann mich also nicht beklagen.

Fazit

Ich hatte eine schöne Zeit auf der Konferenz. Leider hatte ich wenig Möglichkeit mich mit anderen Entwicklern zu unterhalten, jedoch war der Inhalt der Konferenz sehr interessant.

Als Entwickler bei SinnerSchrader ist es gut zu wissen, dass man von dem Arbeitgeber soweit wie möglich unterstützt wird.

What’s next?

Aufgrund meines Talks in Paris wurde ich auf die Rollingscopes Conf, in Minsk, Belarus eingeladen, um dort einen 30 – 40 minütigen Talk zu halten. Ich suche noch nach dem perfekten Thema und freue mich, die Gelegenheit zu haben, am 1. Februar 2015, in Weißrussland, sprechen zu dürfen.

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